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Mitentscheiden lassen: Die Wunschliste auf dem Einkaufszettel

  • Tino
  • 2. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit
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Wer mitentscheiden darf, isst lieber mit. Das gilt nicht nur für große Themen im Leben – sondern auch für das, was auf dem Teller landet. Besonders beim Thema Gemüse für Kinder kann es einen großen Unterschied machen, wenn Kinder mitreden dürfen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, warum eine Wunschliste auf dem Einkaufszettel eine simple, aber wirkungsvolle Idee ist, um mehr Freude an Obst und Gemüse in euren Familienalltag zu bringen.


Gemüse für Kinder: Warum Mitbestimmung so wichtig ist

Viele Eltern kennen das: Sie geben sich Mühe mit der Ernährung, bieten gesunde Alternativen an – und trotzdem landet das Gemüse oft unberührt am Tellerrand. Der Frust ist verständlich. Doch statt noch mehr zu erklären oder zu überreden, kann ein Perspektivwechsel helfen: Nicht noch mehr anbieten – sondern gemeinsam auswählen.


🍎 Was Kinder selbst mitentscheiden, wird interessanter

Kinder zwischen 5 und 10 Jahren erleben gerade eine Phase des Wachsens – nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Sie möchten ernst genommen werden, mitreden und gestalten. Das gilt auch beim Essen. Wenn ein Kind ein bestimmtes Obst oder Gemüse selbst ausgewählt hat, steigt die Bereitschaft, es zu probieren – ganz ohne Druck.


Die Wunschliste auf dem Einkaufszettel: So funktioniert’s

Die Idee ist einfach – und gerade deshalb so kraftvoll.


✏️ Schritt 1: Einen festen Platz schaffen

Hängt einen kleinen Notizzettel oder ein Blatt Papier gut sichtbar in der Küche auf, z. B. an den Kühlschrank. Überschrift: "Was ich diese Woche essen möchte" oder "Wunschliste für den Einkauf".


👧🏼 Schritt 2: Kinder dürfen eintragen

1–2 Mal pro Woche (z. B. sonntags oder mittwochs) fragt ihr:👉 „Gibt es Obst oder Gemüse, das du dir diese Woche wünschst?“ Die Kinder dürfen frei entscheiden – alles darf genannt werden, was es im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt gibt. Auch Klassiker wie Erdbeeren im Winter sind willkommen – hier darf man gemeinsam über Verfügbarkeit sprechen.


🛒 Schritt 3: Beim Einkauf berücksichtigen

Die genannten Wünsche tauchen auf dem Einkaufszettel auf – wie bei jedem anderen Familienmitglied auch. Wichtig: Es geht nicht darum, dass alles sofort gegessen wird. Es geht um das Gefühl: „Ich wurde gehört.“


🍽️ Schritt 4: Am Tisch wertschätzen

„Du hast ja die Paprika ausgesucht – wollen wir die gemeinsam schneiden?“So entsteht ein natürlicher Gesprächsanlass, der nicht belehrend wirkt, sondern Interesse weckt.


Praktische Tipps für die Umsetzung

✔️ Tipp 1: Die Liste darf wachsen

Viele Kinder brauchen etwas Zeit, bis sie verstehen, was gemeint ist. Anfangs schreiben sie vielleicht nur „Banane“ – aber das ist okay. Mit der Zeit kommen neue Ideen dazu: Mango, Kohlrabi, Heidelbeeren, vielleicht sogar Rosenkohl (wer weiß?).


✔️ Tipp 2: Eine kleine Auswahl reicht

Die Liste sollte nicht zu lang werden – ein oder zwei Wünsche pro Woche reichen vollkommen. Es geht um Beteiligung, nicht um komplette Menüplanung.


✔️ Tipp 3: Gemeinsames Nachschlagen

Wenn dein Kind einen exotischen Wunsch hat, schaut gemeinsam nach, wie das Obst oder Gemüse aussieht, wann es Saison hat oder wie es schmeckt. So entsteht spielerisches Lernen rund ums Essen.


Warum das Ganze? (Und was bringt’s wirklich?)

🌱 Mehr Eigenverantwortung

Kinder erleben sich als Teil des Familienalltags – und nicht als „kleiner Mitesser“. Sie übernehmen Verantwortung für ihre Wünsche.


🧠 Neue Sorten entdecken

Vielleicht kennt dein Kind Steckrüben gar nicht. Wenn es sie aber auf einem Bild sieht oder im Laden entdeckt, kann Neugier entstehen.


🍽️ Weniger Streit am Tisch

Wenn Kinder sich selbst für etwas entschieden haben, wird es weniger häufig abgelehnt. Der Druck fällt weg – stattdessen kommt Stolz auf.


📈 Bessere Ernährung – langfristig

Studien zeigen: Kinder, die aktiv in die Essensplanung einbezogen werden, entwickeln ein gesünderes Verhältnis zu Lebensmitteln. Das legt die Basis für gute Gewohnheiten – auch im Jugendalter.


Beispiel aus dem Alltag

Familie Sommer hat zwei Kinder: Jonas (7) und Mia (9). Beide mochten bisher kaum Gemüse. Seitdem sie eine Wunschliste in der Küche haben, schreibt Mia regelmäßig „Mais“ auf – und Jonas entdeckt langsam seine Liebe zu Paprika. Der Clou: Die Eltern halten sich zurück mit Kommentaren – und machen das, was auf der Liste steht, einfach verfügbar. Und siehe da: Die Kinder probieren, weil sie es sich gewünscht haben.


Häufige Fragen von Eltern

„Und wenn mein Kind immer nur Obst auswählt?“

Auch das ist in Ordnung. Es geht um positive Erfahrungen mit frischen Lebensmitteln. Wenn Vertrauen und Gewohnheit da sind, kommen Gemüsewünsche oft später von selbst.


„Was, wenn nur Süßes auf der Liste steht?“

Die Liste bezieht sich nur auf Obst und Gemüse – das wird zu Beginn gemeinsam erklärt. Alternativ kannst du zwei Spalten einführen: „Wunschgemüse“ und „Lieblingsobst“.


„Ist das nicht mehr Aufwand?“

Minimal – aber mit großer Wirkung. Es entstehen Gespräche, weniger Konflikte am Tisch und oft überraschende Lieblingsentdeckungen.


Fazit: Kleine Entscheidung, große Wirkung

Kinder, die mitentscheiden dürfen, entwickeln ein anderes Verhältnis zu ihrem Essen. Eine Wunschliste für Obst und Gemüse klingt simpel – doch sie kann Türen öffnen. Türen zu Gesprächen, Entdeckungen und zu einem entspannteren Umgang mit gesunder Ernährung.


Im Knabbergarten glauben wir:

👉 Wer sich mehr mit Obst und Gemüse beschäftigt, isst auch mehr davon. Und manchmal beginnt das mit einem kleinen Wunsch auf einem Einkaufszettel.


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